S.O.S. Save our Seas- Beach Clean Up auf Fuerteventura- die erste Auslandsreise des meredos
S.O.S-Save our seas. One earth.One sea. One destiny.
12 Jugendliche, 4 Teamende, 7 Tage und 1 Ziel: so viel wie möglich Müll und Unrat an den Küsten von Fuerteventura sammeln und sich mit den wichtigen Themen der Meeresvermüllung und Plastikverschmutzung auseinanderzusetzen.
Der Schutz der Meere ist eines der 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen.
In diesen Osterferien sollte es nach zahlreichen Ferienprojekten im meredo und mehreren Reisen ins benachbarten Brandenburg, endlich in die weite Welt gehen.
Die Idee der Reise ins Ausland entstand durch die Kooperation mit dem S.O.S-Team. Künstler und Diplom Sozialpädagoge Christian Kreisel und Pädagogin Susann Stüver sind mit ihrer Idee, die nächste Generation mit auf Erfahrungsreise, zur akuten Problematik der Plastikmüllverschmutzung an bestehende Spots zu führen, an das meredo herangetreten. Wunsch war es, die Jugendlichen durch die Erfahrungen vor Ort beim Beach clean-up und dem Austausch mit locals sowie das Interviewen gemeinnütziger Meeresschutzorganisationen nachhaltig als Multiplikator*innen für die Thematik zu gewinnen.
So starteten in der ersten Osterferienwoche die „SOS-Heros“ eine Flugreise auf die Kanarische Insel Fuerteventura. Neben der Mission „Beach clean-up” standen noch ein Surfkurs und eine Menge Spaß auf dem Ferienprogramm. Der Surfkurs fand mit der Intention statt, die Schönheit der Meere zu erleben und aus einer anderen Perspektive auf die verschmutzen Strände zu blicken, um die Wichtigkeit des Meeresschutzes hautnah zu erfahren.
Natürlich brauchten wir für unsere Mission Ansprechpartner:innen und engagierte Organisationen vor Ort, die uns begleiten und unterstützen. „Por un mar limpio“ ist das Motto von Limpiaventura, einer ehrenamtlichen Gruppe der Insel. Seit über zehn Jahren startet Alina und ihr Team regelmäßig Beachcleaning-Aktionen gemeinsam mit anderen Ehrenamtlichen.
Ausgestattet mit Handschuhen, Müllbeuteln und Eimern machten wir uns gleich am ersten Tag gemeinsam mit ihr ans Cleanen an der Küste von Caleta de Tio Viña. Wir sammelten große Objekte wie Kanister, Spanplatten oder Seile von Schiffen, aber viel mehr konnten wir kleine und größere Plastikteile, Glas und Teile von Fischernetzen zwischen den schwarzen Steinen finden. Nach knapp 90 Minuten war ein Küstenabschnitt von ca. 500 m Länge zu einem Großteil von Müll befreit und unser Auto Anhänger voll beladen.
„Ich finde es großartig, dass ihr extra aus Berlin zu uns kommt und gleich an eurem 1.Tag hier mit uns gemeinsam den Strand säubert.Das habe ich in 10 Jahren noch nicht erlebt.“, lobte Alina die Jugendlichen. „Wir Erwachsenen haben in den letzten Jahrzehnten viel falsch gemacht. Das Reinigen der Küsten ist unser Beitrag an die nachfolgenden Generationen. Insgesamt landen rund 8 Mio. Tonnen Plastikmüll pro Jahr in den Ozeanen. Das ist so viel, dass man 443 Mal den Berliner Fernsehturm damit füllen könnte.
Doch was tun mit dem ganzen Plastikmüll? Die mitgereisten Jugendlichen hatten einige kreative Ideen fürs Upcycling: die Plastikdeckel wurden eingeschmolzen und daraus Ohrringe oder Schlüsselanhänger geformt. Aus den alten Fischernetzen und Seilen wurden Armbänder geknüpft.
Viel Aufmerksamkeit bekam wir beim Beach Clean Up in der Touristenstadt Corralejo, denn hier waren wir mit Capicanarias unterwegs. Kostümiert als Superheld sammelt Capi zwischen den sich sonnenden Touristen Müll an beliebten Stränden der Stadt.
Die Jugendlichen interviewten ihn und er erzählte uns, dass er vor allem Zigarettenstummel und Plastik (z.B. die Deckel von Kaffeebechern oder Wasserflaschen) findet. Jeden Tag sammelt er ca. zwei Stunden lang Müll am Strand. Mit seinem Outfit fällt er auf und kommt dadurch leichter mit den Menschen vor Ort ins Gespräch und bringt das wichtige Thema nach vorn. Aber auch ohne die Beteiligung der aktiven Projekte vor Ort gingen wir bei zwei weiteren Beach Clean Ups an die Küsten der Insel, um Müll zu sammeln. Das Equipment dafür wurde uns von dem Clean Ocean Project bereitgestellt, welches ebenfalls gegen die Meeres- und Strandverschmutzung auf der Insel kämpft.
Unser Fazit: wir haben viele tolle und engagierte Menschen von lokalen Projekten und Organisationen kennengelernt, die sich für den Schutz der Meere einsetzen. Wir haben an den Küsten extrem viel Müll gefunden, was alle zum Nachdenken anregte und auch zu Diskussionen, wie wir es schaffen können, in unserem Alltag weniger Müll und im Speziellen weniger Plastik zu produzieren. Und wir haben viel positives Feedback und Anerkennung für unser Engagement erhalten – in Form von lobenden Worten oder auch in Form einer Einladung zum Eis.
Neben dem Müll sammeln wurden unseren Cleaning-Aktionen auch fleißig dokumentiert. Die Jugendlichen machten Fotos und drehten Videos mit Smartphones. Für die Luftaufnahmen sogar mit einer Drohne. Und damit immer noch nicht genug. Für Spaß und Abenteuer sorgten neben dem Baden im Pool auch der dreitägige Surfkurs den wir mit einer Surfschule vor Ort am sehr frühen morgen machten.
Um diese großartigen Reiseerfahrungen festzuhalten, haben die Teilnehmenden Wandtafeln mit persönlichen Gedanken und Impressionen in Form von Fotos erstellt. Die Ausstellung ist bis Ende Juli im meredo zu sehen. Des weiteren haben wir ein digitales Buch veröffentlicht. Hierin sind neben Hintergrundinfos zum Thema und Foto- und Videoimpressionen der Reise auch alle Interviews zu finden, die die Jugendlichen mit Limpiaventura, Capicanarias und dem Clean Ocean Project geführt haben
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